Patenschaftsbesuch in Oxford 2009

„In der Kameradschaft haben wir gemeinsam Gefahren der See durchstanden. In der Kameradschaft haben wir gemeinsam Freuden durchlebt. In der Kameradschaft liegt Freude, in der Kameradschaft liegt Freundschaft.” Der erste Vorsitzende der Marine-Kameradschaft Bottrop e.V., Roland Gillar, hatte seine Willkommensworte zum Patenschaftsbesuch in Oxford wohl gewählt. Mit einigen Vereinsmitgliedern war er am Wochenende zum Austausch in die englische Universitätsstadt gereist, um das 80jähriges Bestehen des Partnervereins, der Royal Navy und Royal Marines Association Oxford, zu feiern.

Bereits 34 Jahre zählt die Patenschaft der zwei Marinevereine, die „wie viele Dinge im Leben” aus einer zufälligen Begegnung zweier Seeleute entstanden sei. „Im Jahre 1973 haben sich unser Kamerad Heinz Rowek und der Engländer Ted Deakings ganz zufällig in einer Kneipe unterhalten”, erklärte Gillar. „Schon drei Jahre später wurde unsere Patenschaft offiziell besiegelt. Durch sie haben wir nicht nur Partner, sondern Freunde fürs Leben gewonnen.”

Das Programm am Wochenende war dabei selbst verständlich maritim gestaltet. Am Freitag besuchte die Gruppe einen Schifffahrtspark in Portsmouth, wo unter anderen die HMS Victory besichtigt werden konnte. „Bei der Victory handelt es sich um das Flaggschiff der englischen Flotte, die unter Admiral Lord Nelson Ende des 18. Jahrhunderts gegen die Franzosen und Spanier kämpfte. So sollte England vor einer Eroberung durch Napoleon geschützt werden”, gab der Engländer John Wyatt zu verstehen. Das wohl größte Highlight des Wochenendes stellte wohl aber das große Trafalgar Dinner am Samstag dar, dass jährlich Lord Nelson zu Ehren veranstaltet wird.

Trotz einiger Sprachbarrieren hat sich an diesem Wochenende wieder einmal gezeigt, wie wichtig Patenschaften für Vereine sein können. John Wyatt erinnert sich an seine erste Ankunft in Bottrop: „Damals konnte niemand Englisch, und wir sprachen ja auch kein Deutsch. Da haben wir uns mit Händen und Füßen unterhalten. Lustig war’s.” Inzwischen ist die Sprachbarriere nicht mehr ganz so groß.